In unserem Garten füttern wir die Vögel ganzjährig. Im Winter natürlich intensiver als im Sommer. Das sorgt dafür, dass wir das ganze Jahr über viele fliegende Besucher haben.

Unsere beiden Kater fanden die Vögel zu Beginn sehr interessant, haben aber zum Glück schon bald das Interesse an ihnen verloren. Sie stehen eher auf Mäuse.

Die Mäuse wiederum ziehen sich bei Kälte oder Regen gerne in unsere Scheune zurück – und würden uns ohne die Katzen wohl bald überrennen. Dafür profitieren die kleinen Nager vom Vogelfutter, denn die Spatzen, Meisen und verschiedenen Finkenarten werfen die Körner des Futters, auf die sie keine Lust haben, einfach aus den Häuschen. Die Mäuse finden das natürlich toll.

Jetzt hat aber noch jemand die Mäusefütterungsstelle entdeckt. Heute vormittag saß diese Eule im Haselnussbaum, direkt über der Futterstelle. Als ich sie sah, holte ich sofort aufgeregt meine Kamera. Zuerst schaute die Eule in die andere Richtung. Als sie aber wohl durch die Scheibe das Klicken hörte, drehte sie den beweglichen Kopf einfach weiter und blickte mich direkt an. Sie störte sich nicht weiter an mir.

Dass eine Eule (ich denke, es handelt sich um eine Waldohreule) tagsüber in meinem Haselnussbaum sitzt, fand ich auf der einen Seite eine tolle Sache. Aber dann dachte ich mir, dass ein eigentlich nachtaktives Tier wahrscheinlich großen Hunger hat. Ich fand aber keine Hinweise, wie man Eulen füttert und hoffe, dass sie ein paar der Mäuse gefunden hat. Als ich eine halbe Stunde später in den Garten musste, stand ich fast unter ihr. Sie schaute noch einmal zu mir und flog dann lautlos davon. Ich hoffe, sie kommt zurück, denn immerhin steht die Eule ja für Weisheit und ein höheres Bewusstsein. Und das können wir schließlich alle gebrauchen.