Meine liebe Kollegin Brigitte Glaser, die es mit ihrem aktuellen Roman „Bühlerhöhe“ im Spätsommer auf die Spiegel-Bestsellerliste geschafft hat, hat mich schon zum zweiten Mal eingeladen, mich mit einem Kurzkrimi an einer Anthologie zu beteiligen. „Achern im Visier“ heißt das Konzept, bei dem professionelle Krimiautoren Kurzgeschichten zu Achern und seinen Ortsteilen schreiben. Dazu gibt es einen Schreibwettbewerb für Kinder und Jugendliche und für Erwachsene. Das erste Büchlein, das man überall in Achern aber auch in umliegenden Buchhandlungen bekommen kann, war ein so großer Erfolg, dass sich die Verantwortlichen gleich dazu entschlossen, das ganze nochmals anzugehen.

Ich muss dazu sagen, dass ich eher der Typ für die längere Form bin. Einen Roman zu konzipieren und aufzubauen fällt mir leicht. Aber mit Kurzgeschichten habe ich immer ein wenig meine Schwierigkeiten. Insbesondere bei Kurzkrimis. Dabei ist es eine wunderbare Erfahrung, festzustellen, dass das Weglassen von Informationen nicht bedeutet, dass der Leser die Geschichte nicht verstehen würde. Im Gegenteil: Zu viel Beschreibung kann die Leseerfahrung auch mal trüben.

Aber zurück nach Achern. Besser nach Wagshurst, dem Ortsteil, den Brigitte Glaser für mich vorgesehen hatte. Ein lieber Wagshurster, Werner Stüber, früher Vorsitzender des Musikvereins, mehr als 35 Jahre im Dienste der Ortsverwaltung und jetzt Chef des Geschichtsvereins „Anno Dazumal“ hat mir bei einem Besuch sein Dorf nahe gebracht: 1350 Einwohner, viele Vereine, viel Ehrenamt, eine funktionierende Gemeinschaft. Beeindruckt hat mich die Schönheit der Kirche Johannes der Täufer, die ein Ruhepol inmitten des Orts ist.  Vielen Dank für die Führung!

Jetzt ist die Kurzgeschichte abgeschickt, die mich wieder viel mehr Zeit gekostet hat, als ich eigentlich einsetzen wollte. Aber ich glaube, mir ist eine schöne Kurzgeschichte gelungen über eine junge Wagshursterin, einen perfiden Mord und ein starkes Dorf. Vorgestellt wird die Geschichte im Rahmen eines Vorlesefestivals in Achern, das vom 20. Mai bis 28. Mai an den jeweiligen Orten der Verbrechen stattfindet. Ich bin am 26. Mai um 20 Uhr in Wagshurst am Alten Tabakschopf.