Jetzt ist es so weit. Das Manuskript zu „Der Pakt der Flößer“ hat meinen Einflussbereich weitgehend verlassen. Selbst wenn ich noch Änderungen vornehmen wollte: die sind nur noch im kleinen Rahmen möglich. Aber der Reihe nach:

Viele denken vielleicht, dass ein Autor nach Abgabe des Manuskripts entspannen kann. Für mich beginnt damit allerdings eine Zeit, in der ich mehrmals am Tag aufgeregt in mein E-Mail-Postfach schaue. Kommt eine Nachricht von meiner Lektorin? Wie gefällt ihr das Buch? Hat sie die Charaktere, die mir zu guten Freunden geworden sind,  genauso in ihr Herz geschlossen? Findet Sie die Handlung spannend? Und die Auflösung gelungen?

Als die ersehnte Mail eintrudelte, traute ich mich zuerst nicht, sie zu öffnen. Dann aber las ich die „erste Einschätzung“ gleich mehrmals und ein breites Grinsen war mir ins Gesicht geschrieben. Die Geschichte kam an! Mehr als das: Das Buch gefiel meiner Lektorin „wirklich richtig gut“!

Aber auch das bedeutet keine Entwarnung. Meine Lektorin, Lena Schäfer vom Bastei-Lübbe-Verlag, hat das Manuskript nämlich auf Herz und Nieren geprüft. Änderungsvorschläge gab es eine ganze Menge: kleine sprachliche Verbesserungen, ein paar Straffungen hier und da; sie fand logische Unklarheiten, die zu beseitigen waren. Aber im Großen und Ganzen waren keine eingreifenden Änderungen nötig. Die Charaktere kamen gut an, die Dramaturgie gefiel, der Spannungsbogen stimmte. Trotzdem stand mir noch einmal eine intensive Auseinandersetzung mit dem Manuskript bevor.

Wohl alle Lektoren haben es schon mit Autoren zu tun gehabt, die über jede Anmerkung eine ausgiebige Diskussion beginnen. Ich hingegen habe mir alle Änderungsvorschläge nach und nach genau zur Brust genommen – und mich meist dafür entschieden, dem guten Rat meiner Lektorin zu folgen, damit das Buch so gut wie möglich auf den Weg gebracht wird.

Nach einem deutlich schnelleren zweiten Lektoratsdurchgang konnte „Der Pakt der Flößer“ endlich in den Satz! Soll heißen: Bisher lief alle Arbeit im Rahmen der Standardnormseite – jetzt wurde der Text so gestaltet, wie es letztlich im Buch aussehen soll. Ein dickes Päckchen hat mich nun erreicht, darin die Druckfahne, die ich nun noch ein letztes Mal vor der Veröffentlichung durchlesen werde. Gleichzeitig hat ein Korrektorenteam die gleiche Fahne bekommen – alle sind auf der Jagd nach den letzten Druckfehlern. Marginale inhaltliche Änderungen könnte ich noch vornehmen, aber ich bin mir fast sicher, dass das nicht mehr nötig sein wird.