Eugen Neef und sein Sohn Oskar bauten von 1955 bis 1959 an diesem Modell, das im Wolfacher Flößer- und Heimatmuseum zu bewundern ist. Nachempfunden haben es die beiden Modellbauer einem Stadtportät auf einer Karte Johann Jacob Mentzingers aus dem Jahre 1655.  Mein Roman, „Der Pakt der Flößer“, beginnt anno 1697 in Wolfach. Das Modell war mir also eine wichtige Inspirationsquelle.

Natürlich, in 40 Jahren Stadtgeschichte kann sich eine ganze Menge verändern. Zwischen 1655 und 1697 zogen die Kaiserlichen Truppen mehrfach durch, die Franzosen standen vor den Toren, aber die Kriege sorgten in Wolfach nicht für die maßgeblichen Änderungen im Stadtbild. 1671 wurde der Südflügel des Schlosses errichtet, was sicherlich die bedeutendste Abweichung zum Modell sein dürfte. Dazu kommt das große Feuer von 1694, bei dem 15 Häuser, darunter das Rathaus, und mehrere Scheunen vernichtet wurden. Man darf aber davon ausgehen, dass die fleißigen Wolfacher die Häuser bis 1697 wieder aufgebaut haben.

Mir jedenfalls war das Modell nahe genug am Jahr 1697, als dass es als Anregung dienen konnte, mich in das Wolfach des 17. Jahrhunderts zu träumen. Dazu habe ich es vor Ort ausgiebig studiert und schließlich von allen Seiten und aus allen möglichen und unmöglichen Winkeln fotografiert. Und ich muss sagen: Eugen und Oskar Neef haben eine erstaunlich schöne Arbeit geleistet. Vielen Dank!